Montag, 17. September 2018

[ Buchgeflüster ] - Revival

Revival von Stephen King

1962
Der kleine Jamie Morton lebt in Harlow, Maine.
Eines Tages kommt ein neuer Reverend nach Harlow: Charles Jacobs. Jamie eine der ersten Personen, auf die Jacobs trifft. Jamie und auch alle anderen mögen Jacobs und seiner Familie sofort und die Jacobs' leben sich gut ein.
   Drei Jahre später verliert Jamies Bruder, Connie, durch einen Unfall seine Stimme und die Mortons sind kurz vorm Verzweifeln. Jamie wendet sich an Jacobs und dieser sagt ihm, dass er mit seinem Bruder zu ihm, Jacobs, kommen soll.
Jamie kann seinen Bruder überreden, sie gehen zu Jacobs und dieser kann Connie mit Hilfe von Elektrizität heilen.
   Im selben Jahr trifft Jacobs ein Schicksalsschlag: seine Frau und sein Sohn sterben in einem Autounfall.
Jacobs predigt eine letztes Mal vor der Gemeinde, allerdings wird schnell klar, dass er jeglichen Glauben verloren hat. 
Jacobs muss Harlow verlassen, aber seine und Jamies Wege haben sich nicht das letzte Mal gekreuzt; über die Jahre hinweg, treffen sie immer wieder aufeinander. 
Das nächste Mal trifft Jamie, der mittlerweile drogensüchtig ist, Jacobs 1992 auf einem Jahrmarkt....




Nun, eines gleich mal vorweg: den KingWiki Rezensionen kann ich mich nicht anschließen.
Schlechteste Bewertung eine 4? Grauen und Terror? Konstanter Spannungsbogen? OMG, dieses Ende! Humans, abandon all hope!
Nah.

Hier zeigt sich mal wieder, dass King oft viel Füllmaterial in ein Buch packt.
Auf den ersten 300 Seiten passiert erstaunlich wenig, das für die Story wirklich relevant ist.
Und das Ende dann, na ja. Hat mich auch nicht schockiert oder seelisch erschüttert. 

Am Anfang kam mir Revival schlecht und arm geschrieben vor.
Kann jetzt nicht sagen, ob's an King selbst liegt, oder an dem Übersetzer. Muss mal kucken, ob der Herr Kleinschmidt noch mehr von King übersetz hat. 
Vielleicht übertreibe ich gerade auch ein bisschen.
   Was anderes: Irgendwann schreibt Jamie (das Buch ist ein Bericht von Jamie), dass sein Pimmel richtig steif ist oder irgendwie so ähnlich. Jetzt mal ehrlich. Da sitzt der fast 60jährige Jamie irgendwo auf Hawaii, erzählt über sein erstes Mal (oder kurz davor) und weil er damals 16 oder was auch immer war, verfällt er jetzt natürlich wieder in die Jugendsprache. 
Nee, das leuchtet mir nicht ein. Dann müsste er auch wie der 6jährige Jamie schreiben, wenn er von diesem erzählt und so weiter. 

Zur Spannung sei gesagt, dass sie vorhanden ist, weil man wissen möchte, was es mit der Elektrizität auf sich hat und was Jacobs damit machen will. Erfährt man aber erst ganz am Schluss.
Auf KingWiki wurde geschrieben, dass im Mittelteil beim Leser schleichend Zweifel aufkommen, ob Jacobs Gerätschaften vielleicht doch nicht nur heilbringend sind.
Hat jemals jemand nicht daran gezweifelt?! Also wirklich, das ist ein King-Buch. Und selbst wenn es von einem anderen Autor wäre, dann wäre dennoch von Anfang an klar, dass die Geheime Elektrizität nicht ganz koscher ist. Geheim, ne? Da klingelt doch gleich ein Alarmglöckchen. Und außerdem ist es ein Horrorbuch/Thriller/was auch immer. Noch so ein dezenter Hinweis.
Wenn man absolut nichts über das Buch weiß, dann ja, okay, aber selbst dann wird relativ schnell klar, dass Jacobs nicht ganz dicht ist.

Den Anfang und das Ende, mehr braucht man von diesem Buch eigentlich nicht. Das ganze Zeug dazwischen, abgesehen von ein paar wenigen Szenen, kann man auslassen.
Okay, "Die Zeltshow" hat mir auch gefallen.

Ich muss aber sagen, dass es vom Lesefluss super ist. Man kommt gut voran, wirklich langweilig ist es auch nie (aber halt belanglos. Ein bisschen paradox, nicht?) und ja. Ja.


Revival bekommt von mir 2 von 5 Elektroschocks.




juhk. d

1 Kommentar: