[ Buchgeflüster ] - Die Tapetentür

Die Tapetentür

von Marlen Haushofer

Heute ist der 07.02. und vor ein paar Wochen bin ich mit dem Buch fertig geworden. 

Mittlerweile kann ich mich kaum mehr an irgendwas erinnern. Hatte sie am Ende eine Fehlgeburt? Wie auch immer, ich kann mich noch erinnern, dass es okay war. Ich denke nicht einmal daran, es jemals wieder zu lesen, und empfehlen kann ich es auch niemanden. Es reiht sich zu den anderen Büchern der Kategorie "Hab's halt gelesen".

21.04.22

Mein Outing, bei der Familie und dem Großteil der restlichen mir nahestehenden Personen, ist nun schon ein Weilchen her (gefühlt zwei Monate) und es tut und tat gut. In der Arbeit habe ich diesbezüglich noch nichts gesagt und ich weiß auch nicht, ob ich das machen werde (spätestens bei der Vornamen- und Personenstandsänderung wird es nötig sein), aber ich laufe natürlich mit Nagellack herum und manchmal auch mit Rock, kleidähnlichen Shirts.... und es ist befreiend.

Dieser ganze Druck ist von mir gefallen. Ich kann anziehen, was ich möchte und scheinbar stört es niemanden (oft bin ich mir dennoch nicht sicher, ob Kommentare zu meiner Kleidung nicht einfach Sarkasmus sind).

Jetzt kommt die Pointe: es gibt einen neuen Druck.

"Heute ohne Rock?" 

"Kein Nagellack? Was ist denn da los?"

"Du wirkst heute so fade. Wo sind die Farben?"

Solche und ähnliche Aussagen bekommen ich nun manchmal zu hören und dann muss ich mich erklären, wieso ich heute eine dunkelblaue Hose und ein weinrot-schwarz gestreiftes Shirt anhabe. Es ist tatsächlich ein gewisser, vernachlässigbarer Druck und eine neue Erwartungshaltung von Außerhalb. Versteht mich nicht falsch; ich rege mich nicht darüber auf, denn es ist auch eine Bestätigung.

Hier nun meine Gründe dafür.

Warum ich manchmal keinen Nagellack trage, liegt ganz einfach daran, dass ich einmal in der Woche mindestens einen Tag ohne verbringen möchte, um meine Nägel zu schonen. Meistens mache ich den Lack am Freitagabend ab und trage Sonntagabend neuen auf. Habe ich jedoch am Wochenende Pläne, verschwindet der Lack Mittwoch- oder Donnerstagabend.

Ohne Nagellack fühlt es sich tatsächlich komisch an, aber es gibt Schlimmeres.

Bei der Kleidung sieht das ganz anders aus.

Meine Antworten: "Es gibt solche und solche Tage" oder "Es passt nicht immer."

Manchmal ist es okay, wenn ich mich in Hose und Shirt präsentiere. Manchmal nicht. Manchmal habe ich einen Rock-Tag, trau mich aber nicht, oder weiß, dass es vielleicht besser ist, keinen anzuziehen und dann überstehe ich den Tag halt irgendwie mit dem Wissen, dass etwas nicht passt. Kommt zum Glück nicht oft vor.

Mein Empfinden wechselt eben öfter.

Hiermit ist mein Mitteilungsbedarf wieder gestillt.

Aufgewärmtes #1

Vor einiger Zeit habe ich darüber geschrieben, dass ich von einer Brücke gesprungen bin (hier -> Brücke) und kam dann auf das Thema Lärm zu sprechen. Damals bin ich zum ersten Mal auf den Begriff Misophonie gestoßen und hab den gleich mit mir in Verbindung gebracht, obwohl es wahrscheinlich eher um ein anderes Phänomen ging (welches glücklicherweise schon länger nicht mehr vorkam).

Heute habe ich einen Artikel über Misophonie gelesen und da kam mir eben mein alter Beitrag wieder in den Sinn. Nun möchte ich mich offiziell selbst mit Misophonie diagnostizieren (Selbstdiagnosen sind immer eine gute Sache [Sarkasmus]) und erzähle euch ein bisschen von meinen Symptomen.

[ Buchgeflüster ] - The Membranes

The Membranes

von Chi Ta-Wei

Ein chinesisches Buch von 1995.

2021 ins Englische übersetzt.

Heute von mir empfohlen.

Dieses Buch hat mich überaus positiv überrascht, es kommt gleich auf die Kann-man-nochmal-lesen-Liste, die zwar noch gar nicht existiert, jedoch existieren sollte. 

Die Geschichte spielt in einer dystopischen Zukunft: die Erdoberfläche kann durch die Sonneneinstrahlung und die kaputte Ozonschicht nicht mehr bevölkert werden und die Menschen haben neue Städte in den Meeren gebaut. (Ich kann's kaum erwarten.)

Die Protagonistin, Momo, ist die bekannteste Hautpflegetechnikerin in der ganzen Stadt, meidet die Öffentlichkeit jedoch stark. Plötzlich möchte sich ihre Mutter mit ihr nach Jahren wieder treffen. 

Ein Treffen, welches das ganze Leben von Momo infrage stellen wird.

Das Buch wirft Fragen über Wahrnehmung, Realität und Genderidentität auf und wird dabei teilweise sehr unangenehm. Nicht unbedingt unangenehm, was dieses Fragen betrifft, aber generell.

The Membranes bekommt von mir 5 von 5 M Skins.

[ Buchgeflüster ] - Freakboy

Freakboy

von Kristin Elizabeth Clark

So viel ich weiß, ist die Autorin cis, also schon wieder ein Buch über trans Personen von einer cis Person.... es ist auf jeden Fall um einiges besser als das problematische The Art of Being Normal.

Die Autorin weiß mit dem Thema besser umzugehen.

Das Buch ist in Versen verfasst, jedoch reimt sich nichts (oder nur selten, das ist aber auch kein Muss). Teilweise hat mir das sehr gut gefallen, hat es dem Buch gut getan, teilweise ist es einfach wie ein "normaler" Text.

Das Buch verfolgt unter anderem Brendan und dreht sich um Genderidentität. Brendan ist entweder nicht-binär oder genderfluid. Ich weiß es nicht mehr genau und bin mir auch nicht sicher, ob sich Brendan am Ende selbst diesbezüglich sicher ist.

Jedenfalls ist das Ende sehr enttäuschend, denn plötzlich ging mal wirklich was weiter und dann endet es. Es hat mich nach Mehr lechzend zurückgelassen....

Freakboy bekommt von mir 3 von 5 gebrochene Scheiben.

Queerbeet #43

Dieses Mal möchte ich ein bisschen Frust/Wut/Irgendwaswenigernegatives abbauen. Es sind fast nur lächerliche Dinge, aber Leute sind eben blöd und nerven mich.

 

 

Letzten Samstag bin ich ein Weilchen mit dem Auto durch die Gegend gefahren und die restliche Weltbevölkerung ist der Meinung, dass ich zu langsam fahre.

Ich fahre brav vor mich hin und irgendwann taucht ein Auto hinter mir auf und fährt mir ewig hinterher. Bestimmt so um die 20 Minuten. Dann blinke ich nach Links, schaue in den Rückspiegel und sehe, wie sich die Person im Auto furchtbar aufregt, weil auch sie links abbiegt und weiterhin hinter mir herfahren muss. 

Ich musste wirklich hämisch lachen und war kurz davor, das Fenster runter zu lassen und einen Daumen nach oben rauszuwerfen. 

Es tut mir wirklich absolut kein bisschen leid, dass ich mich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halte. 

Leute, die meinen, dass man immer ein bisschen schneller fahren muss, würde ich gerne zwei Jahrhunderte in die Vergangenheit schicken, damit sie lernen, geduldiger zu werden. Die würden verrückt werden.

[ Buchgeflüster ] - Bad Monkeys

Bad Monkeys

von Matt Ruff

Der für mich zweite Roman von Matt Ruff und wieder geht es stark um Wahrnehmung/Psyche/Trauma(?). Sagen wir zumindest mal so. Irgendwie wird's schon ungefähr passen.

Joa, ist recht gut. Ich weiß zwar nicht, was ich glauben soll, aber pfff. Mir doch egal, ob sie sich das alles nur einbildet, oder ob das wirklich so passiert ist. Ich wurde gut unterhalten und was will ich denn mehr von einem Buch, welches schlichtweg gut ist?

Genau.

Bad Monkeys bekommt von mir 3 von 5 NC Guns.

Suppentag 2022

Champignoncremesuppe

Dieses Jahr habe ich kein vollständig durchdachtes Rezept für euch, sondern nur einen Versuch. 

Dieser Versuch lautet Champignoncremesuppe. Ich habe sie in den letzten Wochen zweimal probiert, weil ich sie beim ersten Mal ein bisschen versaut habe und das nun doch nicht auf mir sitzen lassen wollte. Ich habe nämlich am Ende alles püriert. Großer Fehler! 

Ich dachte mir: Zucchinicremesuppe wird püriert und ist super gut, gar nicht klumpig. Wird bei den Champignons auch so sein. 

Leider falsch. Es waren dann noch feine Stückchen (etwa in Griesgröße) in der Suppe. Kann man mögen oder auch nicht, geschmeckt hat es mir jedoch nicht so gut. Daher der zweite Versuch ohne Pürierstab. Viel besser! Man kann noch stark daran feilen -zum Beispiel Pilze mit mehr Geschmack (Steinpilze) dazugeben-, aber es ist soweit okay.