Montag, 25. Februar 2019

[ Buchgeflüster ] - Holzfällen und Niedermetzeln

Holzfällen und Niedermetzeln - diverse Autoren


Ein dünnes Büchlein mit Zombieversionen österreichischer Weltliteratur.

Ach du meine Fresse, ist das grässlich! 
Das ist absolut plump, klischeetriefend, öde und reine Zeitverschwendung.

Die erste Geschichte ist nicht nur am längsten, ~60% des Buches, und titelgebend, nein, sie ist auch die schlimmste Geschichte von den fünf? Sechs? Ich hab jetzt nicht einmal Lust, nachzukucken, wie viele es sind.
    Ich hab keine Ahnung, ob der Autor (oder die Autorin?) den Stil von Thomas Bernhard imitiert hat -von den Vorlagen hab ich nur Die Verwandlung von Kafka gelesen- oder ob er/sie sich dachte, dass der gewählte Stil super ist. Das ist er nämlich definitiv nicht. Unglaublich trocken und ständig Wiederholungen fester Phrasen. Ich hab schon nach dem ersten "schmiedesilbernen Axt" verstanden, dass die Axt schmiedesilbern ist! Du musst es nicht immer und immer und immer und immer und immer wieder schreiben!
Und dann dieses "naturgemäß". Alter, mit kommt das Essen hoch. Gefühlt auf jeder zweiten Seite kommt ein Satz mit "naturgemäß" vor. Naturgemäß ist das ziemlich zum Kotzen!
    Ja, ich hab auch so meine paar Wörter und Phrasen, die ich immer wieder verwende (wohl, einfach, jedenfalls....), aber so inflationär gehe nicht einmal ich damit um. 

Wenn diese Geschichten irgendwie Lust auf die Vorlagen oder generell auf österreichische Literatur machen sollen, dann muss ich leider sagen, dass damit das genau Gegenteil erzielt wurde. 

Einzig Die Verwesung fand ich ein bisschen unterhaltsam, auch wenn die Gaming-Kultur ziemlich kritisiert wird; immerhin wird Gregor hier zu einem Zombie, weil er immer nur Videospiele spielt.


Holzfällen und Niedermetzeln bekommt 0,5 von 5 dieser dämlichen schmiedesilbernen Äxte. 
Ein Stück schlechter Satire.


juhk. d

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