Sonntag, 21. März 2021

Hellpoint


Hellpoint wurde zuerst am 30. Juli 2020 veröffentlicht. Eigentlich hätte die Switch-Version auch an diesem Tag veröffentlich werden sollen, doch diese wurde dann verschoben, bis sie noch einmal verschoben wurde und nun endlich doch veröffentlich wurde: am 25. Februar 
Man möchte meinen, dass so eine Verschieberei dem Spiel zugute kommt, immerhin hat man von konstanten 30fps geredet, doch dem ist nicht so.... Dazu allerdings später mehr. Fangen wir mit den guten Dingen an.

Dark Souls Bloodborne lässt grüßen

Hellpoint gesellt sich zu den Soulslike-Spiele: unnachgiebig, schwer, geheimnisvoll 
Für mich ist es mehr ein Bloodborne im SiFi-Gewand, als ein Dark Souls im SiFi-Gewand. Das liegt vor allem an dem Ausweichmove: bei anvisierten Gegnern rollt man nicht, sondern man dashed vor/zurück/links/rechts. Es gibt zwar auch Schilde, was natürlich wieder eher DS ist, aber dieser Dash-Move ist für mich einfach ein fundamentales BB Element. Außerdem gibt es auch Schusswaffen, die haben allerdings keine Parierfunktion wie bei BB.


Erfrischend anders

Hellpoint bietet einige Mechaniken, die ich bei ähnlichen Spielen bis jetzt noch nicht gesehen habe und mir gefallen alles davon sehr gut!

Die Zahl zeigt den aktuellen Schwierigkeitsgrad an.
Und unter dem grünen Balken sieht man aktuelle Waffenperks.
Da wäre mal der "frei"wählbare Schwierigkeitsgrad: durch bestimmte Items kann man das Universum leichter bzw. schwieriger machen. Auf der Reise wird man einige Kühne Abbilder und Furchtsame Abbilder sammeln können. Wie die Namen schon vermuten lassen, wird durch ein kühnes Abbild das Spiel schwieriger, und durch ein furchtsames einfacher.
Konkret gesagt bedeutet das, dass die Gegner mehr aushalten, mehr austeilen, aber auch mehr Axione (=Seelen) hergeben, bzw. jeweils weniger, wenn man es leichter macht.
Durch das Aufleveln des Charakters werden die Gegner übrigens nicht stärker!

An einem Riss kann man sich aufleveln, Axionreste umwandeln, sind zu andere Risse transportieren (insofern der jeweilige Riss synchronisiert ist) und das Spiel schwerer (Polarisierung) und einfacher (Aushöhlung) machen.

Dann gehört noch erwähnt, dass man Waffen öfters benutzen sollte, wenn man deren vollen Potenzial freischalten möchte. Sie leveln quasi mit und schalten Perks für den Charakter frei, oder energiebasierte (blauer Balken) Angriffe frei. 
Waffen und Schilde lassen sich nur im Observatorium verbessern.
Rüstungen kann man leider nicht besser machen....
    Möchte man die Waffen allerdings richtig stärker machen, muss man einen Konduktor einbauen. Diesen kann man ebenfalls verbessern und so mit den Waffen bedeutend mehr Schaden austeilen. Das tolle dabei: die Konduktoren werden nicht fest in eine Waffe verbaut, sondern können immer wieder ausgetauscht werden und sie behalten dabei die aktuelle Stufe. Wenn man also einen neue Waffe findet, kann man einfach den besten Konduktor ausbauen und einfügen. 
Pro-Tipp: es gibt verschiedene Konduktoren für verschiedene Werte: Stärke, Reflex, und ein paar Elemente. Bei einer Waffe die mit Stärke skaliert, sollte man einen Reflexkonduktor einbauen, denn dann bekommt die Waffe für beide Skills einen Bonus und das hat sich bei mir bis jetzt immer als besser erwiesen. 

Und zuletzt möchte ich noch das Aufladen der Energie bzw. der Heilmethoden (Flasks) erwähnen. 
Jede Nahkampfwaffe hat einen Absaugwert. Dieser gibt an, wie viel Energie man pro Treffer auflädt und dadurch kann man eben den leere Energiebalken und die Heilmethoden aufladen. Wenn man also keine Heilung mehr hat, muss man in die Offensive gehen, um zu überleben (oder auch nicht).


Und nun kommen wir zu den negativen Punkten.

Ich hasse es, dich zu hassen!
oder auch
Bitte ein Ticket zur technischen Hölle!


Kommen wir gleich zu den eingangs erwähnten FPS: das Spiel läuft meistens nicht mit den angepriesenen 30fps, aber auch nicht schrecklich weit darunter. In dieser Hinsicht ist es noch absolut spielbar. Für mich jedenfalls.
Manchmal wird man darauf allerdings schon beim Starten des Spiels vorbereitet: denn es ruckelt selbst da gerne mal (oder schlimmeres....)


Wortwörtlich unspielbar wird es allerdings, wenn es abstürzt. Und das wieder und wieder und wieder. Dabei scheint es völlig egal zu sein, was gerade im Spiel passiert: man kämpft gerade. Absturz. 
Man geht gemütlich durch die Gegend. Absturz. 
Man betrachtet mehrere Sekunden (mindestens 30) den Ladebildschirm. Absturz. 
Mit der Zeit (nach dem zweiten Mal) ist es einfach nur noch ärgerlich und man fragt sich, warum man sich das überhaupt antut. Sanftmütige Menschen gehen damit locker um und regen sich vielleicht ein bisschen auf, wenn es gerade bei einem Bosskampf passiert. Andere Menschen geben das Spiel einfach auf. Frust ist jedoch immer dabei.

Einmal wurde ich dadurch quasi in eine Sackgasse geführt: an einer Stelle muss man einen Aufzug verschieben; also es gibt in diesem Fall drei Ebenen, aber mit dem Aufzug kann man immer nur von der mittleren Ebene entweder nach oben oder nach unten, je nachdem ob die Aufzugröhre gerade A und B verbindet oder B und C. Das lässt sich alles durch einen Schalter regeln. Klingt ein bisschen unnötig? Tja, das ist es auch! Jedenfalls war ich in der oberen Ebene und habe einen Riss berührt. Dann bin ich wieder runter, weil ich noch ein anderes Gebiet erforschen wollte und habe diese Aufzugsröhre verschoben. Kurz darauf ist das Spiel abgestürzt und wenn man das Spiel neu startet, kommt man zum zuletzt besuchten Riss (während, wenn man in ein anderes Gebiet geht und dann stirbt, ohne einen Riss berührt zu haben, man wieder am Anfang vom Gebiet landet). Ich war also wieder beim Riss, wollte aber runter, allerdings konnte ich den Aufzug nicht verwenden, weil er ja verschoben war und von da aus kann man den Aufzug nicht bedienen (schlechtes Leveldesign). Leider hatte ich auch keinen Riss-Synchronisierer mehr, sodass ich mich einfach wo anders hinteleportieren hätte können. Von daher musste ich nun in diesem Gebiet weitermachen. Glücklicherweise war der Boss nicht besonders schwer und dieser Riss war schon synchronisiert.


Wodurch das Spiel ebenfalls ein bisschen unspielbar wird: manchmal treffen Treffer nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, ist es mir bis jetzt nur bei einer Waffe passiert, der Offiziersklinge. Seht selbst.


Wirklich ärgerlich, da mir diese Waffe gefällt.

Dann gibt es noch viele weitere Kleinigkeiten.
  • Einmal bin ich durch den Boden gefallen.
  • In einem Gebiet verschwand regelmäßig alles und ich hab nur noch einen grauen Bildschirm gesehen. 
    Ungefähr so, aber halt wirklich völlig grau.
  • Die Anvisierung löst sich schnell mal, wenn eine Wand/ein Objekt zwischen dem Gegenr und Spieler gerät (kann vor allem bei Bosskämpfen fies sein)
  • Die Kamera wollte mich auch schon öfters sterben sehen.
  • Der Schildschlag funktioniert nicht.
  • Aus dem Geist wird manchmal tatsächlich ein Geist; er wird unsichtbar
  • Die Eingabeverzögerung kommt ebenfalls aus der Hölle, aber man lernt tatsächlich, damit umzugehen. Die Sprungpassagen sind dennoch absolutes Frustfutter.
  • ....

Zum Leveldesign sei noch gesagt, dass es öfters sehr öde und leer ist, aber die haben halt auch nicht die finanziellen Mittel wie die Souls-Macher.
Und manchmal ist es irrsinnig: Es gibt Gebiete, in denen man draußen ist und man brauch einen speziellen Anzug. Dann gibt es allerdings andere Gebiete, die ebenfalls draußen sind –man sieht direkt in Weltall und es ist kein Glas oder was auch immer dazwischen– aber man kann normal atmen. Eine kleine Inkonsequenz, die niemanden wehtut.

Fazit

Das Spiel würde wirklich verdammt viel Spaß machen, wenn es nicht so mies laufen würde.... Jetzt ist es für die Switch schon fast einen Monat erhältlich, aber es gab noch immer keinen Patch, die Entwickler wissen allerdings von den Problemen. Sie müssten nicht gleich alles ausbessern, Schritt für Schritt wäre in Ordnung, aber bis jetzt kam eben noch nichts.
    Nach zirka 35 Stunden verliere nun auch ich die Geduld mit dem Spiel und hoffe, dass es bald vorbei sein wird. Einen zweiten Durchgang werde ich in diesem Zustand auf keinen Fall wagen.

Hardcore Souls-Fans können zugreifen (vielleicht wartet ihr noch bis zum nächsten Sale), aber macht euch (auf der Switch) auf einen technische Tortur gefasst.



juhk. d

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