Montag, 21. Dezember 2020

[ Buchgeflüster ] - Die Mitte der Welt

Die Mitte der Welt
von Andreas Steinhöfel

Der 17-jährige Phil lebt mit seiner Mutter und seiner Zwillingsschwester in einer abgeschieden alten Villa am Rande eines kleinen Dorfes. Die meisten Leute aus dem Dorf wollen nichts mit der Familie zu tun haben, denn Glass, Phils Mutter, macht sich durch ihre ständig wechselnden Bettpartnern nicht beliebt. Während Glass' Liebesleben kaum lebhafter sein könnte, sehnt sich Phil nach einem Partner, doch in diesem kleinen Kaff findet er natürlich niemanden.
Bis ein neuer Mitschüler auftaucht: Nicholas
Zwischen ihnen entwickelt sich schnell eine Beziehung, es ist allerdings nichts ganz so, wie Phil es sich vorgestellt hat....

Ich habe dieses Buch in nur vier Tagen gelesen, was bei nicht ganz 480 Seiten doch recht schnell ist. Ich hab mich beim Lesen allerdings nicht gestresst, sondern mal wieder richtig aufmerksam gelesen. Das liegt einerseits daran, dass es sehr gut geschrieben ist – es lässt sich wunderbar lesen – und andererseits daran, dass ich mich in der Geschichte verloren habe. Und dann halt noch einiges Mehr.

Ich war positiv überrascht, als mir klar wurde, dass das keine Coming-Out Geschichte ist. Im Vorfeld kannte ich nur den Klappentext und wenn man nach dem geht, kommt es doch ein bisschen so rüber.

Von der Erzählstruktur her fand ich gut, dass immer wieder in die Vergangenheit gewechselt wird und man dadurch mehr Hintergrundinfos bekommt. Das geschieht jedoch nicht willkürlich, sondern wenn es gerade "notwendig" ist. 
Ich muss aber auch zugeben, dass es mich manchmal ein bisschen verwirrt hat.

Auch wenn mich die Geschichte völlig gepackt hat, habe ich doch ständig auf den großen Konflikt gewartet, und bevor er dann endlich da war, war's schon sehr vorhersehbar. Ist aber nicht weiter schlimm, denn es passt einfach alles.


Die Mitte der Welt bekommt von mir 5 von 5 Schneekugeln.


"Wer in seinem Leben keinen Sinn entdeckt, kann immer noch versuchen, ihm wenigsten ein Ziel zu geben. Wenn er Glück hat, läuft beides irgendwann auf das Gleiche hinaus."
-Andreas Steinhöfel, 1998, Die Mitte der Welt, S.388



juhk. d

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