Montag, 12. Oktober 2020

[ Buchgeflüster ] - Caging Skies

Caging Skies von Christine Leunens

Wien zur NS-Zeit
Der Junge Johannes Betzler ist ein begeisterter Hitler-Anhänger und völlig von der "guten Sache" überzeugt. 
Als er endlich alt genug ist, um vom Jungvolk zur Hitlerjugend zu wechseln, könnte er nicht glücklicher sein. Seine Kindheit ist vorbei, bald ist er ein Mann und kann wirklich seinem Land dienen, sein Volk beschützen. 
Der Krieg ist mittlerweile voll im Gange und immer wieder wird Deutschland durch Luftangriffe bombardiert. Einer dieser Angriffe trifft Johannes. 
    Aufgrund seiner Verletzungen sieht er sich gezwungen, einige Zeit Zuhause zu bleiben, und bemerkt schnell, dass neben seiner Mutter, seiner Oma, seinem Vater und ihm selbst noch jemand im Haus wohnt.... 

Nachdem ich Jojo Rabbit, die Verfilmung dieses Buches, ja schon kannte, habe ich mir das Buch anders vorgestellt. Ich wusste, dass der Film sehr anders ist als das Buch, habe aber dennoch nicht erwartet, dass das Buch sich über eine viel längere Zeitspanne erstreckt. 

Grundsätzlich lässt sich das Buch in zwei Teile spalten: 1. (Vor-)Kriegszeit und 2. Nachkriegszeit.

Der erste Teil fängt ziemlich gut ein, was es damals bedeutete ein Österreich/ eine Österreicherin zu sein, und was es bedeutete ein Jude/ eine Jüdin oder ein Freund des Feindes zu sein.... 
Aber es dreht sich auch um das Thema Kindheit.

Im zweiten Teil sollte man dann eine fröhlichere Geschichte erwarten, aber nein. Zwar ist das besetzte Nachkriegsösterreich besser als Nazi-Österreich, aber dennoch kein Zuckerschlecken. 
Davon aber mal abgesehen, bleibt die Geschichte dank Johannes dunkel, der eine sehr fragwürdige und egoistische Entscheidung trifft, auch wenn er immer wieder versuch, sich vor sich selbst zu rechtfertigen.


Caging Skies bekommt von mir 3,5 von 5 fehlgeleitete Jungendliche.


juhk. d

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