Montag, 1. April 2019

[ Buchgeflüster ] - The Outsider (Der Outsider)

The Outsider von Stephen King

Am 10. Juli wird die Leiche des elfjährigen Frank Peterson im Stadtpark von Flint City gefunden. Der Junge wurde auf brutalste Weise ermordet: Bisswunden sind erkennbar, teilweise fehlt auch Fleisch und er wurde mit einem Ast vergewaltigt.
Schnell häufen sich Zeugenaussagen und andere Spuren des Täters: Terry Maitland, Englischlehrer und Coach der Jugendbaseballmannschaft.
    Ohne weitere Befragungen, wird Terry am 14. Juli während eines Baseballmatches in aller Öffentlichkeit verhaftet, da sich Detectiv Ralph Anderson sicher ist, dass Terry der Täter ist.
    Ebenso schnell, wie sich die Beweise gegen Terry häuften, häufen sich auch Beweise für ein wasserdichtes Alibi: es sieht so aus, als wäre er an zwei Orten gleichzeitig gewesen....



Krasser Einstieg. 
Durchwegs spannend, aber das große Mysterium ist halt nicht ganz so groß, wenn man King-Kenner ist. Natürlich denkt man gleich an etwas Übernatürliches.
Und da dann auch noch Doppelgänger-Geschichten erwähnt werden, wäre es doch irgendwie billig gewesen, wenn's dann tatsächlich ein einfacher Doppelgänger gewesen wäre.

Irgendwie hatte ich ja schnell das Gefühl, dass Holly wieder auftaucht.
Lag's daran, dass es einfach schon wieder ein Krimi ist? Wahrscheinlich.
Ich hab mich über dieses Wiedersehen gefreut, aber ich hoffe doch, dass Holly nun ruhen darf. 
Ihre Rolle im Buch ist mir fast zu groß und das Ende ist dann einfach nochmal Mr. Mercedes, nur mit anderen Akteuren....

Auch dieses Wiedererzählen der Hodges-Trilogie fand ich ein bisschen lahm. Nimmt zwar nicht viel Platz ein, aber es ist halt da. Es macht vielleicht Lust auf diese drei Bücher (verrät aber halt auch schon das Wichtigste), aber wenn man die schon kennt, so bekommt man zum vierten Mal die Ereignisse von Mr. Mercedes aufgetischt.

Wirklich mies geschrieben finde ich Jack Hoskins.
Jack wird die Marionette des Außenseiter ("Der Outsider" ist mal wieder eine grässliche Übersetzung) und seine "Motive" sind einfach unverständlich.
Ralph und noch irgendwer wurden mal befragt, ob Jack eine Gehaltserhöhung bekommen sollte. Ralph schrieb "Keine Meinung", Jack hat das irgendwie erfahren (die Gehaltserhöhung hat er bekommen) und seit dem verachtet er Ralph. Anscheinend so sehr, dass er alle Prinzipien eines Gesetzeshüters über Bord wirft und bereit zu morden ist.
Der Außenseiter schiebt ihn zwar in diese Richtung, dieser kann nämlich die Gedanken von Leuten ein bisschen manipulieren (eine weitere Parallele zu Brady), und Jack hat schreckliche Angst vor Hautkrebs und vielleicht hat auch sein kleines Alkoholproblem geholfen, aber es kommt einfach nicht glaubhaft rüber.


Von diesen Dingen mal abgesehen, hat mir das Buch wirklich gut gefallen. 
Der Anfang ist wirklich gut und das bis zum Mitteilteil, am Ende flaut es dann leider doch ab.

The Outsider bekommt von mir 3,5 von 5 Doppelgänger.



PS.: Bei seinen neueren Büchern kommt's mir so vor, als würde King immer wieder Produktplatzierung betreiben; vor allem für Apple.
Ständig iPhone hier, iPad da und so weiter. 
Ist halt ein bisschen verdächtig, weil er auch einfach ganz allgemein Smartphone oder Laptop schreiben könnte. 
Ich bezweifle, dass er Geld von Apple bekommt, dennoch kommen dieser Geräte oft vor und bei anderen Geräten ist er eben doch ganz allgemein. Z.B. beim Fernseher: da schreibt er Flachbildfernseher dieser und jener Größe und nicht etwa Sony Bravia.



juhk. d

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