Montag, 15. Juli 2019

[ Buchgeflüster ] - They Both Die at the End (Am Ende sterben wir sowieso) uftruif

They Both Die at the End von Adam Silvera

Was wäre, wenn dir durch einen Anruf gesagt werden würde, dass du innerhalb der nächsten 24 Stunden sterben wirst? Was würdest du tun? Mit wem würdest du deinen letzten Tag verbringen?
Death-Cast ist ein Unternehmen, das genau solche Anrufe macht. Die betroffenen Personen sollen sich dadurch von ihren Liebsten verabschieden können und eine Chance haben, die letzten Stunden von voll ausleben zu können.

Kurz nach Mitternacht ertönen Glockenschläge aus dem Hand von Mateo (18) und sofort weiß er, das es ein Anruf von Death-Cast ist.
Ein bisschen später hört Rufus (17) ebenfalls die Glockenschläge.

Beide können aus verschiedenen Gründen ihren letzten Tag nicht mit ihren Liebsten verbringen, aber sie wollen den Tag nicht verschwenden und dann einfach sterben.
Sie melden sich daher bei Last Friend an: eine App, die speziell für Leute entwickelt wurde, die von Death-Cast angerufen wurden.
Mateo wird von ein paar Leuten angeschrieben, aber alle davon tun das aus irgendwelchen dubiösen Gründen. Schließlich wird er auch das Profil von Rufus aufmerksam und schreibt diesen an.
Sie schreiben kurz, führen einen Video-Chat und schließlich treffen sie sich, um ihre letzten Stunden miteinander zu verbringen.

Obwohl ich dieses Buch an nur einem Tag gelesen habe, kann ich mich der Meinung vieler nicht ganz anschließen. Es ist gut, es tut weh und man verdammt Silvera ein bisschen. Aber absolut wundervoll und herzbrechend ist es für mich dann doch nicht.

Die ersten ~70 Seiten war ich nur ein bisschen interessiert und die Charaktere fand ich in Ordnung. Meistens liest man aus der Perspektive von Mateo oder Rufus, manchmal kommen aber auch andere Personen zu Wort.
Jedenfalls mochte ich die Charaktere nach diesen zirka 70 Seiten plötzlich mehr, als ich gedacht hätte, dass es möglich wäre. Da war irgendwann ein Punkt, an dem ein Hebel umgestellt wurde und ich (fast) pausenlos weiterlesen wollte.
Vor allem sind Mateo und ich uns sehr ähnlich, was doch ein bisschen gruselig ist. Immerhin bin ich die eine spezielle Schneeflocke, die spezieller ist als all die anderen! 

Weiter im Text.
Ich lese also und lese und lese und lese über ein Situationen, in denen meine Tränendrüsen aktiv werden wollen, es aber dann doch nicht ganz reicht. Die Sicht wird leicht verschwommen, aber der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brächte, will einfach nicht fallen. (Was für ein passendes Sprichwort.)
    Und am Ende dann nix. Gar nix. Was selbst ich äußerst ungewöhnlich finde. 
Lag's daran, dass es eh von Anfang an klar war? Oder vielleicht daran, dass die Beiden einen wirklich wunderbaren Tag hatten und es okay ist? Es hätte ja ganz anders ablaufen können. Möglicherweise sind sie mir ja doch egaler als angenommen? 
Ich weiß es nicht.

Zum Konzept des Death-Cast: es ist interessant, wenn auch nicht ganz verständlich. Klar, man kann die letzten Stunden bestmöglich ausleben, aber wer will schon wirklich wissen, dass man heute sterben wird? Das sind die zwei Seiten, die ich hier sehen. 

Aber die Frage "Was würdest du tun, wenn du nur noch heute zu leben hast?" ist wohl den Meisten bekannt und hier musste ich sie mal wieder für mich beantworten.


They Both Die at the End
bekommt von mir 3 von 5 NSM (nicht verschwendete Momente).



"That's a pretty dark bright side."

 -Adam Silvera, 2017, They Both Die at the End


juhk. d

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