2666 von Roberto Bolaño
2666 besteht eigentlich aus fünf Büchern, die getrennt hätten erscheinen sollen. Die Erben Bolaños entschieden sich allerdings dazu, ein dickes Buch daraus zu machen. Daher lässt sich jetzt keine gescheite Inhaltsangabe verfassen. Ich könnte zwar auf alle Teile einzelne eingehen —was ja geschehen wäre, wenn's einzelne Bücher wären (von daher ist das eine schlechte Ausrede), allerdings hätte ich dann wohl kaum alle gelesen—, werde jetzt aber nur ein paar Themen aufzählen, die sich in jedem Teil finden lassen.
- Mord/Gewalt
- Literatur
- Santa Teresa
Ich find's wirklich schade, dass mir 2666 kaum gefallen hat. Ich hab mich wirklich darauf gefreut und wollte es unbedingt lesen.
Dann hab ich angefangen und mal den Teil über die Kritiker gelesen (dessen Ende jede Person vorhersehen kann). Da war ich noch enthusiastisch und dachte: "Okay, es ist der Anfang. 160 Seiten. Jetzt wird's dann bestimmt richtig gut."
Der Teil über Amalfitano: "Fängt gut an, entwickelt sich spannend. Ende.... War jetzt doch Nichts."
Jetzt kommt Fate.
Ab da ging dann meine Leselust schnell der den Berg hinab. Gefälle 91%
Teil Nummer Vier, der längste Teil, der Teil über die Verbrechen.
Warum das der längste Teil ist? Vielleicht weil sich Bolaño hier zirka 114mal wiederholt: "Frau/Mädchen wurde vaginal und anal vergewaltigt, dann erdrosselt."
So ähnliche Sätze darf man wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder lesen. Nach dem zwanzigsten Mal denkt man sich dann: "Ja, okay! Ich hab's begriffen! Santa Teresa und Umgebung sind Scheiße, aber bitte schreib doch mal was anderes!"
Bolaño: "Frau/Mädchen wurde vaginal und anal vergewaltigt, dann erdrosselt."
Ganz klar, es ist grauenhaft und grässlich, dass solche Dinge geschehen, aber es ist einfach ermüdend, wenn man es immer wieder lesen muss.
Da war ich wirklich kurz davor, zum ersten Mal ein Buch abzubrechen und nie wieder zu berühren. Das konnte ich dann aber doch nicht. Vielleicht ist ja Teil Fünf, Archimboldi, die große Erleuchtung.
Nö. Die letzten paar Seiten über Lotte waren ganz nett.
Ich kann leider nicht verstehen, was an 2666 so unglaublich ambitioniert sein soll, so unvergesslich, so meisterhaft, so den Roman neuerfindend....
Ja, es ist ein Stück Literatur. Ich könnte so etwas nie schreiben. Mir gefällt auch, wie sich die einzelnen Teil immer wieder berühren.
Letzten Endes ist es für mich allerdings ein langweiliges Stück Literatur, welches mir nichts gegeben hat.
2666 bekommt von mir 1 von 5 nicht-getrennte Teile.
Ich hab's wohl einfach nicht verstanden.
juhk. d
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