The Stillness of the Wind

Die alte Dame Talma ist allein auf der Farm zurückgeblieben. All ihre Geschwister und Kinder sind in fremde Städte gezogen und leben dort ein völlig anderes, für Talma fast schon abstraktes Leben. 
Sie bekommt von ihrer Familie zwar regelmäßig Briefe, aber gesehen haben sie sich schon lange nicht mehr.

Der Acker will vorbereitet werde....

    Talma hält nun allein die kleine Farm am Laufen: wenn sie genügend Kraft und Zeit hat, kümmert sie sich jeden Tag um die Hühner und Ziegen, kocht aus der Ziegenmilch Käse, bestellt einen kleinen Acker, pflanzt verschiedenes Gemüse und Blume an, und redet und handelt mit dem Händler, der täglich vorbeikommt.

....aber auch die Tiere wollen gepflegt werden.

Wenn es die Zeit hergibt, schnappt sie sich noch ihren Korb und sammelt ein paar Pilze. 

Ein Brief von einer ihrer Enkelinen.

Am Abend isst sie einen Happen, liest die Briefe und gelegentlich auch ein Buch. Danach legt sie sich zu Bett.


So vergeht ein Tag nach dem anderen und Talma lebt langsam auf ihrer Farm dahin. Abwechslung kennt sie kaum mehr. 
Wenn sie Glück hat, regnet es in der Einöde, was für sie ein Segen ist, denn dann muss sie nicht extra zum Brunnen gehen, damit sie genug Wasser für ihre Pflanzen hat. 
Wenn sie Unglück hat, tauchen in der Nacht Wölfe auf, was ihr schlaflose Nächte bereiten kann, oder schlimmer, tote Ziegen....


Talmas Leben bietet wirklich kaum Abwechslung und das bekommt mensch als Spieler*in zu spüren. 
Vom Gameplay her ist The Stillness of the Wind simpel: bei den Aufgaben muss mensch meistens nur die A-Taste drücken, lediglich beim Umrühren der Milch muss mensch den linken Stick drehen. Das ist aber auch schon das höchste der Gefühle. Immerhin wird einem angezeigt, wie das geht, denn die Spielmechaniken muss man selbst herausfinde, manchmal auch auf die harte Tour....

Die Käseherstellung erfordert für Talma einiges an Zeit und Kraft.

Worauf mensch wirklich Acht geben muss, ist das Zeitmanagement, denn Talma ist eben nicht mehr die Jüngste und kann ihre Tätigkeiten nur noch langsam vollführen: schafft sie es, an einem Tag die Ziegen zu melken, die Milch zu verarbeiten, fertiges Gemüse zu ernten und frische Samen anzupflanzen? Was ist, wenn sie nicht alles an einem Tag schafft?
Und wozu macht sie das alles überhaupt? Will sie nur von Tag zu Tag leben? Möglichst gut in den nächsten Tag starten? Oder gar immer mehr Gemüse anpflanzen und Ziegen halten?

Das Spiel wirkt absolut entschleunigend, was für einige Leute bestimmt nichts ist und gepaart mit dem Wenigen, das mensch tun kann, wird es dann wahrscheinlich als Schlaftablette und Geldverschwendung abgestempelt, bevor mensch die drei Stunden hinter sich gebracht hat. 
Animal Crossing wirkt daneben wir ein Action-Spiel. 

Wenn The Stillness of the Wind abseits vom Gameplay nichts zu bieten hätte, würde ich auch nur sagen, dass es ganz nett und mal wieder eine anderes Spiel ist. 
    Aber durch das Gameplay und die Geschichte, hatte es das Spiel geschafft, zu einer der besten Spieleerfahrungen zu werden, die ich in letzter Zeit oder vielleicht sogar jemals hatte.

Es ist gut frustrierend, erschreckend anders und hat mich berührt, wie es bis jetzt kaum ein Spiel geschafft hat.

Leider leidet das Spiel manchmal an kleineren Bugs, die sich aber oftmals durch das Drücken der Start-Taste beheben lassen. Falls auch das nicht hilft, muss mensch das Spiel beenden und wieder starten. Dadurch fängt man dann zwar den angebrochenen Tag wieder neu an, aber das ist nicht recht schlimm, da so ein Tag eh nicht lange dauert....

The Stillness of the Wind hat sich in mein Gehirn eingebrannt, war jeden Cent wert und bekommt eine klare Empfehlung. Lasst euch einfach darauf ein. 

Hier ist noch der Trailer; den Launch Trailer würde ich allerdings meiden.

juhk. d