American Psycho von Bret Easton Ellis
Patrick Bateman lebt sein Leben völlig aus: er sieht gut aus, arbeitet auf der Wall Street und hat dementsprechend Geld, kleidet sich nur mit den besten Designer-Klamotten ein und speist in den feinsten und angesagtesten Lokalen (insofern noch eine Reservierung möglich ist), genehmigt sich hin und wieder eine bisschen Koks, weiß wie er mit Frauen umgehen muss. Na ja, zumindest meistens....
Denn seine Nächte eskalieren öfters mal: Sex der in einem Blutbad endet, abgetrennte Gliedmaßen, manchmal isst er auch ein bisschen Fleisch seiner Opfer oder foltert sie, bis sie schließlich sterben.
Aber dann bricht wieder der Tag an und er erledigt seine täglichen Aufgaben, wie ein normaler Mensch.
Es ist faszinierend, wie man einen völligen Einblick in Bateman bekommt. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und dementsprechend werden einzelne Themen halt so abgehandelt, wie sie für Patrick wichtig sind. Ein zwei Sätze über Hungernot, Armut und Häusliche Gewalt und darauf dann seitenlange Beschreibung seiner Folterspielchen und Musik, die er besondern wertschätzt. Oder seine Kollegen muss er auch jedes Mal genau beschreiben, also was sie anhaben. Kleider machen Leute, Baby! Was er trägt kommt dabei natürlich auch nicht zu kurz: Armani, Valentino, Gucci, Brooks Brother, Armani, Hugo Boss, Christian Dior, Calvin Klein, Arm-JA VERDAMMT! ICH HAB'S VERSTANDEN!!! DU HAST EIN HAUFEN GELD UND ICH NICHT UND LE- oh Ralph Lauren? Na sieh mal einer an, meine Brille ist vom ihm....
Vielleicht sollte ich heute schick essen gehen. Danach in eine Klub und such mir ein bisschen Koks. Eine Limone dazu wäre auch nicht verkehrt. Erst einmal aber einen J&B auf Eis und dann muss ich noch die Katzen in den Geldautomaten einführen. Meine Socken? Ach, läppische 80€. Pro Stück.
Entschuldigt mich, ich muss noch ein paar Videos zurückbringen.
American Psycho bekommt 4 von 5 Telefonkonferenzen.
Auf die Sexszenen hätte ich verzichten können.... Und auf Trump.
juhk. d
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