Die verschissene Zeit
von Barbi Marković
18.03.
Durch die Arbeit wurde ich auf dieses Buch aufmerksam. Es wurde gerade frisch geliefert und das Cover hat mich gleich angesprochen. Dann sah ich, dass hinten eine Rollenspielanleitung dabei ist und zack, ich wollte es haben.
Ohh, das Buch hat Sciencefiction-Elemente? Äußerst unerwartet.
Ich finde es sehr erfrischend, dass hier die 2. Person zum Einsatz kommt. Man ist die Schwester von Marko und wird eben immer mit "Du" angesprochen und es funktioniert wirklich gut, weil es sich wie ein Rollenspiel anfühlt. Ich frage mich, wie's wohl wäre, wenn ich nicht die Rollenspielthematik im Hinterkopf hätte.
Also diese fast seitenlangen Schimpftriaden sind beeindruckend und unterhaltsam, man will's fast nicht zugeben.
Hier fluchen aber auch alle Leute und alles ist Schwanz.
19.03.
Warum lese ich jetzt das Ende von ES? Schwur, Handfläche aufschneiden, nie wieder so zusammen sein. Also wirklich, da wurde gerade das Ende vom Kindheitsteil nachgeschrieben. Finde ich okay, ich freue mich über die erkannte Referenz. Es wird schon kein Zufall sein. Das Buch endet deprimierend. Eigentlich ist es durchwegs deprimierend. Die Zeit und die Umstände. Leider weiß ich gar nichts über das Belgrad der 90er Jahre. War's damals wirklich noch so beschissen?
Fazit: ich bin positiv überrascht und möchte noch mehr von der Autorin lesen.
Was mich jedoch ein bisschen irritiert hat, ist, dass sie meistens mit dem Sternchen* gegendert hat (Pluspunkte dafür), dann aber doch manchmal etwa Bewohner und Bewohnerinnen geschrieben hat.
Teilweise ist es, meiner Meinung nach, einfacher, wenn man zwei Formen angibt. Vor allem, wenn (unbestimmte) Artikel dabei sind. Es ist aber nicht so inklusiv. Die Autorin hat das jedoch auch gemacht, wenn keine Artikel im Spiel waren. Wäre mir lieber gewesen, wenn sie da einheitlicher gewesen wäre. Das ist jedoch wieder nörgeln auf hohem Niveau.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen