Tea, comics and gender
von Ellen Mellor
01.01.
Beginnen wir das neue Lesejahr mit diesem Buch.
Ich mag den Alternativtitel: Yet another fucking trans memoir
Sie war Mitte vierzig, als sie merkte, dass sie eine Frau ist?? Ich hätte nicht so lange durchgehalten.
"I don't have many memories [...], mostly just flashes and hazy images that may or may not be real: [...]."
Versteh ich absolut und die kommen und gehen halt, deswegen schreibe ich mir mittlerweile auch alte "Erinnerungen" auf.
Okay, sie hatte schon als Kind den Wunsch, als Mädchen gesehen zu werden und leben zu dürfen.
Das hat jetzt nichts mit dem Geschriebenen zu tun, sondern mit dem Buch an sich: leider ist der Textblock sehr nahe bei der Klebebindung und diese ist alle paar Seiten auf die Seiten gekommen (aber nicht der ganzen Länge nach), sodass die Seiten zusammenkleben und ich diese auseinanderreißen muss.... Es tut weh.
Falls es kein Lektorat gab, wäre eines gut gewesen, denn ein paar Fehler habe ich schon gefunden. Ist natürlich nicht schlimm und kann immer passieren, aber ein Zeilenumbruch mitten im Satz ist schon sehr auffällig. Das kam jetzt schon zum zweiten Mal vor.
Jetzt wird mir gerade klar, wie leicht ich es habe mit dem Klamottenkaufen; ich kann alles online kaufen. Für Ellen (und alle anderen) war das früher keine Option.
Ich wollte mir vor ein paar Wochen Strumpfhosen in einem Geschäft kaufen, hab mich dann aber nicht hinein getraut.
02.01.
Okay, sie hat sich quasi schon immer mit Kleidung aus der Frauenabteilung wohler gefühlt, jedoch gedacht, dass sie ein Crossdresser sei. Einfach jahrelang nicht realisiert, dass es das eben nicht ist.... Ja gut, ohne eine bestimmte Person, wäre ich selbst vielleicht auch nie draufgekommen.
Huh, ich lese gerade Tagebucheintrag von ihr, die sie geschrieben hat, nachdem sie sich noch einmal geoutet hat.
Sie schreibt: "I am and always will be his dad."
Ein paar Sätze später steht: "[I crossed out the word 'man' here but didn't replace it with anything]"
Warum hat sie vorher dann nicht dad mit mum ausgetauscht?
Okay, es könnte sein, dass sie es damals durchgestrichen hat und nicht beim Einfügen in das Buch. Dann macht es Sinn, dass sie das andere im Nachhinein nicht geändert hat. Dennoch komisch, dass sie dann damals nicht dad durchgestrichen hat. Egal.
03.01.
Uff, als eine asexuelle Person finde ich es problematisch, wenn mensch denkt, dass Sex zu einer Ehe dazugehört und ohne es keine Ehe mehr ist. Problematisch und traurig.
Ohh, sie und C sind gar nicht mehr verheiratet? Auch nicht mehr zusammen?
Ich bin Seite 150 und warte sehnsüchtig auf den Tee.
04.01.
Einerseits sagt sie, dass jede trans Person trans enough ist, aber dann kommen wieder Sätze, bei denen ich ein schlechtes Gefühl bekomme.
"But, I was still only presenting female on a part-time basis and I wasn't doing anything more than wearing a dress and makeup. Being in that space made me very aware that underneath that I was still a 'fully-functional male'.
Sie fühlt sich so, okay, aber es wäre schön, wenn sie da noch einmal gesagt hätte, dass das nur auf sie selbst zutrifft.
Es klingt halt stark nach: "Du musst alles mögliche machen und ständig Dysphoria haben, sonst tust du nur so."
05.01.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass sie öfter sarkastisch ist.
I do get the Doctor Who references, hehe.
Huh? Vorher musste der BMI noch bei 15 sein, jetzt aber bei 28 statt den 30 wie ihr zuerst gesagt wurde? Ich bin verwirrt.
Darf mensch vor und nach der GRS keine Hormone nehmen? Sie bekommt jedenfalls sechs Wochen davor und drei Wochen danach nichts.
Ellen, dein Körper konnte auch vorher schon Sachen in sich aufnehmen.
Im Großen und Ganzen ist es eine gute und informative Biografie. Mit manchen Formulierungen bin ich überhaupt nicht zufrieden und es waren wirklich viele Fehler in dem Buch. Falsche Leerzeilen, falsch platzierte Worte oder Rechtschreibfehler.
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