Sonntag, 16. August 2020

Wendepunkte

Verfasst am 20.02.2019
Aus aktuellen Gründen muss ich jetzt mal über Wendepunkte reden. Ich bin mir noch nicht sicher, ob das hier jemals jemand lesen wird, aber die Chance besteht und wenn alles gut läuft, werd ich den Beitrag auch veröffentlichen.


Der Film Beautiful Boy und das Buch Last Night I Sang to the Monster sind Auslöser für den neuesten wichtigen Wendepunkt in meinem Leben.
Zuerst zum Film: er erzählt die Geschichte von David Sheff und seinem drogenabhängigen Sohn Nic

Auf YouTube hab ich einen kurzen Ausschnitt des Trailers gesehen und gar nicht wirklich mitbekommen, worum es bei dem Film geht, aber ich wusste, dass ich diesen Film sehen muss. Leider wurde er in keinem Kino in meiner Nähe mehr gezeigt....
Ein-zwei Wochen später oder so, hab ich dann noch einmal gekuckt, ob er nicht doch noch irgendwie gezeigt wird und siehe da, einen kleines Kino spielt ihn morgen. Und das auch noch im O-Ton. Perfekt.
Dann hab ich gesehen, dass der Film biographisch ist. Er basiert auf den Memoiren von David (Beautiful Boy) und Nic (Tweak), was den Film natürlich gleich reizvoller macht. (Das klingt jetzt irgendwie falsch).

Nächster Tag. Film gekuckt, ihn als richtig gut und bewegend empfunden, und ich werde mir die Bücher besorgen.
Und was hab ich dann auf dem Heimweg beschlossen? Ich hab beschlossen, dass ich mir jetzt gleich noch eine Flasche Rotwein kaufe und diesen dann später ohne großes Wenn und Aber trinke. Ziemlich pervers, wenn man bedenkt, welchen Film ich gerade gesehen habe. Dennoch hab ich mir die Flasche gekauft und getrunken. Es blieb allerdings nicht bei dieser einen Flasche. Nachdem die erste Leer war, bin ich in die Küche gegangen und hab mir noch eine genommen. Diese hab ich ebenfalls relativ schnell geleert und irgendwie bin ich dann im Bett gelandet.
Was ich allerdings nicht mehr geschafft habe, war das Zähneputzen. Ugh, ich hasse es, wenn ich es auslasse. 
Abgesehen davon ging's mir am nächsten Tag den Umständen entsprechend gut.

Hab dann an diesem und dem nächsten Tag das Buch zu Ende gelesen: Last Night I Sang to the Monster erzählt die Geschichte des achtzehnjährigen Zach, der sich plötzlich in einer Rehaklinik wiederfindet. Er hat ein Alkoholproblem. 
Hat bei mir ebenfalls einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Am darauffolgenden Tag wollte ich es dann wieder ein bisschen übertreiben. Dieses Mal mit Gin. 
Ich weiß nicht, wie viel es letzten Endes wurde, da schon beide Flaschen angebrochen waren, aber ein halber Liter Gin war's bestimmt. Natürlich hab ich das Zeug nicht pur getrunken. Würd ich auch nie. 
War nicht ganz so heftig, wie der Wein zwei Tage zuvor. Hab unter anderem diesen Beitrag verfasst -> Neue Musik, yeaa und es mit geputzten Zähnen ins Bett geschafft. 


Am nächsten Tag allerdings ging es mir wundervoll miserabel. Ich glaube, dass ich genau das wollte: ich wollte, dass es mir miserabel geht.
Wie es der Zufall so will, hab ich irgendwann diese Woche die Reifen meines Rades aufgepumpt und nun beschlossen, dass ich nach einem leichten Frühstück meinen Arsch auf das Rad schwinge und zu meiner Lieblingssitzbank fahre. Die ist von Zuhause aus 2,8km weg. Zwischen Start und Ziel liegen 101 Höhenmeter. Weiß jetzt nicht, ob das besonders viel ist, jedenfalls gibt es auf dem Weg kaum eine Ebene. Ich hab mich da rauf gezerrt und mir erst bei der Bank erlaubt, vom Rad zu steigen. 
Da war ich: unsportlich, restfett, kaputt und oben. Und dort hab ich mir dann gesagt, dass ich die nächsten sechs Tage wieder hier sein werde. Ich werd das schaffen und wenn ich es geschafft habe, kann ich auch alles Andere schaffen. 
Morgen und übermorgen muss ich noch einmal. Kein Problem.


Heute hab ich den Brief von einer Freundin geöffnet. Dieser ist mehr oder weniger dafür verantwortlich, dass ich das alles jetzt geschrieben habe. Eigentlich ist nur ein Satz dafür verantwortlich.
Ein Satz, der einen weiteren Wendepunkt auslöste; einen, der mir möglicherweise wieder eine Zukunft gibt.

Mehr dazu ein anderes Mal.




16.08.20
Jaja, manchmal schreibe ich irgendwas und veröffentliche es dann ewig lange nicht (oder gar nicht). 
Manchmal liegt's daran, dass mir das Geschriebene peinlich ist, manchmal ist es zu persönlich und ehrlich. Hier ist es der zweite Fall.
Aber hey, das ist jetzt über ein Jahr her und diese Nıca gibt es nicht mehr, von daher ist's mir jetzt völlig egal, solang mich niemand darauf anredet.

Ich weiß nicht mehr, was ich im ersten Absatz mit "wenn alles gut läuft" meinte. Ich hab allerdings eine Vermutung und wenn ich mit dieser richtig liege, ist nicht alles gut gelaufen, aber völlig egal. Die Vergangenheit berührt mich nicht mehr.

Ich weiß auch nicht mehr, was für ein Satz im erwähnten Brief für den Großteil dieses Beitrages verantwortlich ist. Ich könnte zwar nachsehen, aber will ich das?
Generell hab ich wirklich keine Ahnung mehr, was es mit dem letzten Absatz vom Originalbeitrag auf sich hat. 

Scheiße, ich weiß ja nicht einmal mehr, von welchen Wendepunkten die Rede ist! Ha!


juhk. d

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